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Schlafsack: warm eingepackt in jeder Nacht

Titelfoto Schlafsack: Eine Person mit Mütze auf dem Kopf liegt in einem Schlafsack, auf dem Schneeflocken liegen.

Camping-Abenteuer, Bergtour oder entspannter Hüttenurlaub – der Schlafsack ist dein treuer Begleiter, wenn es um wohlige Nächte fern von zuhause geht. Doch Schlafsack ist nicht gleich Schlafsack. Ob du morgens frisch erholt oder frierend und unausgeschlafen aufwachst, hängt von verschiedenen Faktoren ab. Je nachdem, wohin es geht, wann du unterwegs bist und welche Ansprüche du hast, unterscheiden sich Modelle, Materialien und Preise erheblich.

Welche Schlafsack-Modelle gibt es?

Der Klassiker: Sommerschlafsack vs. Winterschlafsack

Beim Schlafsack ist vor allem die Außentemperatur entscheidend. Im Sommer brauchst du weniger Isolierung. Ein Sommerschlafsack ist leicht, kompakt und mit 20 bis 80 Euro recht günstig. Der Nachteil: Wenn es nachts doch mal frisch wird, könnte dir kühl werden. Zu empfehlen ist ein Sommerschlafsack daher zum Beispiel auf lockeren Trekkingtouren mit Schön-Wetter-Garantie und in lauen Sommernächten.

Links: Eine Person sitzt in einer Winterlandschaft in einem Schlafsack und schaut in die Sonne. Rechts: Eine Person sitzt in einer Sommerlandschaft in einem Schlafsack und schaut in die Ferne.

Ein Winterschlafsack ist dicker, wärmer und bietet dir selbst bei Minusgraden kuschelige Nächte. Auf alpinen Touren ist er ein Muss. Ebenso in warmen Gegenden, in denen die Temperatur nachts rapide abfällt. Allerdings ist ein Winterschlafsack durch seine Isolationsschichten schwerer, sperriger und teurer – plane für solide Modelle 100 Euro ein, Profi-Equipment kann sogar bis zu 1000 Euro kosten.

Leicht unterwegs: Ultraleicht-Schlafsack

Wenn jedes Gramm zählt, etwa bei mehrwöchigen Trekkingtouren, ist der Ultraleicht-Schlafsack deine erste Wahl. Gefertigt aus extrem leichten Kunstfasern überzeugt er durch ein geringes Packmaß und Gewicht. Zusammengerollt ist ein Ultraleicht-Schlafsack in etwa so groß wie eine Handfläche und wiegt weniger als 600 Gramm – der weltweit leichteste Schlafsack bringt gerade einmal 265 Gramm auf die Waage. Allerdings ist so ein Leichtgewicht häufig weniger robust, auch die Wärmeisolation fällt gering aus. Und aufgrund der aufwändigen Konstruktion musst du mit höheren Anschaffungskosten zwischen 200 und 500 Euro rechnen.

Tierleid to go: Daunenschlafsack

Daunen halten dich warm und sind dabei sehr leicht. Jedoch solltest du dir im Klaren darüber sein, dass du mit dem Kauf eines Daunenschlafsacks Tierleid unterstützt. Viele Daunen stammen aus Stopfmast oder von Lebendrupf, eine Praxis, bei der Enten oder Gänsen bei lebendigem Leib die Federn ausgerupft werden. Auch Daunen aus „Totrupf“ sind keine Alternative. Die Tiere leben meist zusammengepfercht unter unhygienischen Bedingungen und sterben gewaltsam im Schlachthaus. Außerdem sind Federn sehr empfindlich gegenüber Nässe. Wird die Daune feucht, verliert sie fast komplett ihre Isolationsleistung – und trocknet dabei nur langsam. Auch die Pflege eines Daunenschlafsacks ist aufwändiger als bei Kunstfaseralternativen. Befolgst du die Pflegehinweise nicht richtig, verklumpen die Daunen und der Schlafsack wird unbrauchbar. Wer sich dennoch einen Daunenschlafsack kaufen möchte, muss etwa 250 Euro rechnen.

Ergänzung zur Bettdecke: Hüttenschlafsack

Bist du zum Beispiel auf einer mehrtägigen Wanderung und übernachtest in einem gemeinschaftlichen Schlafraum auf einer Berghütte, stellt diese zwar Matratze und Bettdecke. Aus Hygienegründen musst du jedoch oftmals deinen eigenen Hüttenschlafsack mitbringen. Hierbei handelt es sich um eine Art dünne, leichte Schlafsack-Hülle, in die du reinschlüpfst, ehe du dich ins Hüttenbett legst. Aus luftiger Baumwolle, Seide oder Mikrofaser bestehend ist der Hüttenschlafsack sehr kompakt und mit 20 bis 50 Euro recht preiswert, aber ungeeignet für Nächte im Freien.

Biwaksack – was ist das eigentlich?

Ein Biwaksack mit aufgestelltem Kopfteil und integriertem Moskitonetz steht auf felsigem Untergrund, daneben eine Trinkflasche.

Wenn du ohne Zelt unterwegs bist, bietet dir der Biwaksack Schutz vor Wind, Regen und Kälte. Er ist kompakt, wasserdicht und wärmeisolierend. Du ziehst ihn einfach über deinen normalen Schlafsack und kannst ihn am Kopf komplett verschließen, um dich vor Schmutz und Krabbeltieren zu schützen. Du kannst auch ohne zusätzlichen Schlafsack im Biwak schlafen, dann wird es jedoch rasch unbequem und zu kalt. Je nach Material kann außerdem Feuchtigkeit im Inneren kondensieren, entsprechend könnte deine Kleidung am Morgen möglicherweise feucht sein.

Lebensretter Biwaksack

Bei einer Wanderung in den Bergen kann ein Biwaksack Leben retten. Es besteht immer die Gefahr, dass du dich auf deiner Tour verletzt, komplett erschöpft bist oder vom Wetter überrascht wirst. In solchen Notfällen rückt die Bergrettung aus, um dich aus luftiger Höhe zurück ins Tal zu befördern. Häufig vergehen Stunden, bis die Rettungskräfte eintreffen. Unterkühlung stellt hier ein massives Problem dar – selbst im Sommer. „Auch mit einem superleichten und kleinen Biwaksack kann ich eine verletzte oder erschöpfte Person einpacken und so vor weiterer Auskühlung schützen. Gemeinsam mit der Rettungsdecke aus dem Erste-Hilfe-Paket und etwas Reservekleidung, kann diese Wartezeit erträglich und vor Wind und Wetter geschützt verbracht werden“, schreibt der Alpenverein Südtirol. Ein Biwaksack gehört daher in jeden Wanderrucksack.

Der Allrounder: Drei-Jahreszeiten-Schlafsack

Perfekt für alle, die nicht im Schnee unterwegs sind, aber gern wandern, campen oder auf Hütten schlafen: der Drei-Jahreszeiten-Schlafsack. Geeignet für Frühling, Sommer und Herbst ist er ein echter Allrounder für die meisten Touren und Temperaturen über 0 °C. Er bietet ein ausgewogenes Verhältnis von Gewicht, Wärmeleistung und Packmaß, ist allerdings meist etwas schwerer als ein Sommerschlafsack. Für den Wintereinsatz ist der Drei-Jahreszeiten-Schlafsack eher ungeeignet. Preislich liegt er zwischen 50 und 300 Euro.

Romantik zu zweit: Doppelschlafsack

Zwei Personen in einem Doppelschlafsack. Die eine gibt der anderen einen Kuss auf die Wange.

Verbringst du deine Campingnächte gern mit deiner besseren Hälfte, dann könnte der Doppelschlafsack ideal für euch sein. Er bietet genug Platz für zwei Personen und sorgt für zusätzlichen Kuschelfaktor. Preislich liegen gute Modelle zwischen 50 und 200 Euro. Aber: Wer sich schon im heimischen Bett um die gemeinsame Bettdecke zofft, sollte lieber auf einzelne Schlafsäcke zurückgreifen. Außerdem ist ein Doppelschlafsack recht schwer und etwas sperrig im Transport – also eher fürs Auto-Campen als fürs Trekking geeignet.

Outdoor-Abenteuer für die Kleinen: Kinderschlafsack

Ein Kinderschlafsack ist speziell für die Bedürfnisse von Kindern gemacht – also kürzer, oft wärmer isoliert und mit verspielten Designs wie zum Beispiel Tiermotiven oder bunten Farben. Für kleine Wühlmäuse bietet er außerdem etwas mehr Bewegungsfreiheit als ein Erwachsenen-Schlafsack. Besonders praktisch: Einige Modelle lassen sich verlängern, wachsen also mit. In der Regel hat ein Kinderschlafsack aus Sicherheitsgründen keinen Kordelzug am Hals und kindersichere Reißverschlüsse. Die Preisspanne für einen Kinderschlafsack reicht von ca. 40 bis 120 Euro.

Ein Kind schläft in einem blauen Schlafsack in einem Zelt und kuschelt dabei mit einem Plüsch-Igel.

Schlafsack: Welche Form passt zu dir?

Es gibt hauptsächlich drei verschiedene Schlafsackformen.

  1. Der Mumienschlafsack ist eng anliegend und folgt der Körperform. Das macht ihn besonders effizient in der Wärmeisolierung. Er reduziert den Wärmeverlust und ist ideal für kalte Temperaturen. Allerdings hast du darin weniger Bewegungsfreiheit.
  2. Der Deckenschlafsack ist geräumiger, aber weniger isolierend. Wer viel Platz benötigt oder nachts eher schwitzt statt friert, ist damit gut beraten.
  3. Die flexible Lösung ist ein Kombischlafsack. Er kombiniert Elemente des Mumien- und Deckenschlafsacks. Meist lässt er sich durch Reißverschlüsse anpassen, sodass du ihn enger ziehen oder aufklappen kannst, um mehr Belüftung und Bewegungsfreiheit zu ermöglichen.

Gut zu wissen: Komfortgrenze

Bist du auf der Suche nach einem für dich geeigneten Schlafsack, wirst du immer wieder auf den Begriff „Komfortgrenze“ stoßen. Dieser Grenzwert gibt die niedrigste Temperatur an, bei der dir der Schlafsack noch genug Wärme bietet, um komfortabel schlafen zu können, ohne dass du frierst. Diese Komfortgrenze gilt für eine durchschnittliche Person und kann je nach individuellen Bedürfnissen variieren.

Pflegehinweise und Temperaturangaben auf einem Etikett in einem blauen Schlafsack. Text: Komfort-Temperatur +1 °C, Extrem-Temperatur -22 °C

Also angenommen, ein Schlafsack hat eine Komfortgrenze von +5 °C. Dann bedeutet das, dass du bei Temperaturen um 5 °C oder etwas darüber darin schlafen kannst, ohne zu frieren. Wenn es kälter wird und die Außentemperatur auf 0 °C sinkt, wird es zunehmend unangenehm und du könntest frieren. Für eine schneereiche Bergtour solltest du daher einen Schlafsack mit einer niedrigeren Komfortgrenze wählen, um ausreichend warm zu bleiben. Tipp: Gehe lieber etwas zweckpessimistischer an die Sache ran und teste den Schlafsack unbedingt vor einer mehrtägigen Tour.

So hast du lange Freude an deinem Schlafsack!  

Bei welchen Temperaturen welchen Schlafsack?

Wähle einen Schlafsack basierend auf der zu erwartenden Außentemperatur. Für milde Temperaturen reicht ein leichter Sommerschlafsack, für kältere Bedingungen ist ein dicker Winterschlafsack empfehlenswert. So oder so solltest du immer auch einen Biwaksack für Notfälle dabei haben.

Auf was muss ich bei einem Schlafsack achten?

Mache dir bewusst, was dein Schlafsack abkönnen muss. Wofür willst du ihn nutzen? Achte dementsprechend auf das Füllmaterial, die Komforttemperatur und die Passform. Wichtig sind auch das Gewicht, die Packgröße und die Pflegeanforderungen.

Welche Schlafsackform ist am besten?

Ein Mumienschlafsack bietet eine gute Wärmeisolierung und ist kompakt. Für mehr Bewegungsfreiheit ist ein Deckenschlafsack besser, allerdings etwas weniger warm. Entscheide nach deinen Bedürfnissen, welche Passform sich für dich besser eignet.

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