logo Bett1 infoportal-titre.svg
facebook instagram pinterest
Infoportal >Glossar

Federkernmatratze

Illustration: Schematischer Querschnitt einer Federkernmatratze

Suchst du eine Federkernmatratze, findest du dich schnell in einem komplexen Dschungel aus Taschenfederkernen, Tonnentaschenfedern und Bonellfederkernmatratzen wieder. Wo liegt der Unterschied zwischen den ganzen Federkernen? Welche Vor- und Nachteile haben die verschiedenen Federn? Und was ist der Unterschied zur Kaltschaummatratze? Zeit für einen Überblick:

Es gibt drei Arten von Federkernmatratzen:

  1. Die Bonellfederkernmatratze mit tailliert geformten Bonellfedern, die untereinander verbunden sind.
  2. Die Taschenfederkernmatratze, bei der die Federn einzeln in Stofftaschen vernäht sind. Hier sind die Federn meist gerade geformt.
  3. Taschenfederkernmatratzen mit bauchig geformten Tonnenfedern sind unter dem Begriff Tonnentaschenfederkern-Matratze geläufig.

Was ist eine Bonellfederkern-Matratze?

Bereits im 18. Jahrhundert erfand Thomas Sheraton, der Möbeldesigner des englischen Königs George III, die geschwungenen Federn und revolutionierte damit die damalige Polstermöbelindustrie. Beim Bonellfederkern sind die Federn durch Drähte miteinander verbunden. Das dadurch entstehende Drahtgeflecht zieht sich durch die gesamte Federkernmatratze. So entsteht das typische Schwungverhalten von Bonellfederkern-Matratzen. Zu dem bei Kinder beliebten „Auf-dem-Bett-Hüpfen“, laden vor allem Bonellfederkerne in Matratzen aber auch im Sofa ein. Denn Bonellfederkernmatratzen reagieren auf Druck flächenelastisch. Eine Bonellfederkernmatratze vermittelt dir ein sprichwörtlich gefedertes Liegegefühl: hier schwingt stets eine größere Fläche mit. Nach einiger Zeit neigt die Bonellfederkernmatratze an den zahlreichen Querverbindungen und Reibungspunkten zum Quietschen.

Was ist eine Taschenfederkern-Matratze?

Illustration: Eine gerade Tonnenfeder

In einer Matratze mit Taschenfederkern ist eine Vielzahl Federn verbaut. Jede Feder wird dabei einzeln in Stofftaschen eingenäht. Durch das aufwändige Vernähen und weil die Federn nicht zusammenhängen wie bei der Bonell-Federkernmatratze reagieren Taschenfederkernmatratzen eher punktelastisch. Das heißt, die Belastung durch einzelne Körperpartien kann differenzierter an die Matratze weitergegeben werden. So sinken schwerere Körperpartien wie etwa der Schulterbereich und das Becken tiefer in die Matratze ein und die Wirbelsäule kann ausreichend gestützt werden. Die Stofftaschen über den Federn wirken zudem geräuschdämmend und maximieren insgesamt den Schlafkomfort gegenüber einer Bonellfederkernmatratze.

Was ist eine Tonnentaschenfederkern-Matratze?

Illustration: Eine bauchige Tonnentaschenfeder

Eine Matratze mit einem Tonnentaschenfederkern unterscheidet sich von einer Taschenfederkernmatratze hauptsächlich durch die Form der Federn. Charakteristisch für Tonnentaschenfedern ist die bauchige Form der Federn, die typischerweise an Ober- und Unterseite schmaler und in der Mitte breiter sind. Durch diese Form lassen sie sich mit vergleichsweise weniger Krafteinwirkung zusammendrücken. Das verleiht Tonnentaschenfederkern-Matratzen ein weicheres Liegegefühl.

Aufbau von FederkernmatratzenIllustration: Eine Federkernmatratze im Querschnitt. Darüber sind die einzelnen Schichten benannt.

Egal ob Taschenfederkern, Tonnentaschenfederkern oder Bonell-Federkernmatratze; alle Federkernmatratzen sind mehrschichtig aufgebaut. Meist liegt der Metallkern mittig, umgeben von weicheren Schichten. Einige Federkern-Matratzen haben aber nur eine Seite, auf der du liegen kannst. Hier befinden sich die Federn unten und sind abschließend nur mit einer dünnen Schicht Stoff bespannt.

  1. Der Federkern: Er ist wortwörtlich der Kern einer jeden Federkernmatratze und befindet sich im Innersten. Bei Bonellfederkernmatratzen besteht er aus einem bloßen Stahlfedergeflecht. Bei Taschenfederkernmatratze und Tonnentaschenfederkern liegen die Federn in Stofftaschen, die über eine Stoffnaht miteinander verbunden sind.
  2. Die Kernschutzschicht: In der Regel wird der Matratzenkern von einem Vlies oder Filz umgeben, um die darüberliegende Polsterschicht vor eventuellen Spitzen oder Kanten des Federnkerns zu schützen.
  3. Die Polsterschicht: Diese äußere Schicht sorgt für den eigentlichen Liegekomfort. Hier werden eine oder mehrere Schaumstoffschichten verarbeitet. In manchen Federkernmatratzen wird auch eine abschließende Schicht aus Memoryschaum, Latex oder einem anderen Material verwendet, welches sich positiv auf das Liegegefühl auswirken soll.
  4. Der Bezug: Das Obermaterial bildet der Matratzenbezug. Dieser kann aus den unterschiedlichsten Stoffen hergestellt werden. Er soll den Matratzenkern schützen und für optimale Waschbarkeit und Hygiene möglichst abnehmbar sein. Ein guter Bezug unterstützt zudem die Liegeeigenschaften des Kerns und verfälscht nicht dessen Ergonomie. Atmungsaktive Bezüge sorgen für einen bestmöglichen Feuchtigkeitstransport und damit für ein angenehmes Schlafklima.

Was solltest du vor dem Kauf einer Federkernmatratze bedenken?

Federkerne sind lediglich flexibel gegenüber einer senkrechten Krafteinwirkung. Im Falle einer Stauchung der Matratze, passt sich der vergleichsweise starre Metallkern nur wenig an. Wenn du also einen elektrisch oder mechanisch verstellbaren Lattenrost nutzt, können Unebenheiten entstehen, die das Liegegefühl unangenehm machen. Nebeneinanderliegende Federn wie bei Bonellfederkernmatratzen können dabei verkanten und in der Folge an Elastizität verlieren. Bei längerer Zeit in gekrümmter Lage kann sich die gesamte Matratze sogar dauerhaft verformen. Generell ist die Verwendung eines starren Lattenrosts für eine Federkernmatratze empfehlenswert.

Eine Federkernmatratze weist aufgrund des Stahlfederkerns größere Hohlräume auf. Im Gegensatz zu Werkstoffen mit höherer Dichte wird Federkernmatratzen entsprechend eine größere Ventilation nachgesagt, die sich vorteilhaft auf die Klimaregulierung auswirken kann – zumindest in den wenigen heißen Sommernächten hierzulande. Sicher kann gesagt werden, dass sich Federkerne im Gegensatz zu Kaltschaummatratzen luftiger oder kühler anfühlen. Wer wirklich leicht ins Schwitzen kommt, profitiert von dieser regulierenden Eigenschaft. Menschen mit normalem Wärmeempfinden und solche, die leicht frieren und nicht extra eine Heizdecke anschaffen wollen, sind hingegen mit dem Dämmstoff Kaltschaum besser beraten. Erreicht die Polsterschicht eine gewisse Dicke, erzielt der darin verwendete Schaum wieder eine entsprechend isolierende Wirkung und der kühlende Effekt wird aufgehoben.

Wie gut ist eine Federkernmatratze?

Federkernmatratzen bieten in der Regel eine relativ hohe Durchlüftung. Das sorgt für ein kühles Bettklima, was sowohl positiv als auch negativ empfunden werden kann. Allerdings ist die der Punktelastizität geschuldete Anpassungsfähigkeit an die individuelle Körperform bei Kaltschaummatratzen häufig besser als bei Federkernmatratzen.

Was ist besser Kaltschaummatratze oder Federkernmatratze?

Während insbesondere Bonellfederkernmatratzen zum Mitschwingen neigen, leiten Kaltschaummatratzen die Bewegungen des Partners – wenn dieser nachts die Schlafposition wechselt – weniger stark weiter. Meist können sich Kaltschaummatratzen zudem besser an die individuelle Körperform anpassen.

Was ist der Unterschied zwischen Federkernmatratzen und Taschenfederkernmatratzen?

Bei einer Taschenfederkernmatratze sind alle Federn in zusammenhängende Stofftaschen eingenäht. Dadurch reagieren auch umliegende Federn auf Druck. Bei einer Bonellfederkernmatratze sind die einzelnen Federn mit Drähten verbunden. Federkernmatratze ist der Überbegriff für alle Matratzenbauarten mit Federkern.

Das könnte Sie auch interessieren: