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Daunenkissen – zertifizierte Tierquälerei im Bett

Artikelbild Daunenkissen: In einem Bett sitzt ein Kleinkind und streichelt ein Entenküken in seinem Arm, davor stehen ein paar weitere Küken auf der Bettdecke.


Daunenkissen werden mit Versprechen rund um Wärme, Weichheit und Natürlichkeit beworben. Dabei sind sie vor allem eines: überholte Bettwaren, für die unnötig Tiere ausgebeutet werden. Moderne Kissenfüllungen sind extra für die Lagerung des Kopfes und zur Unterstützung des empfindlichen Nacken- und Schulterbereichs konzipiert. Die Federn der Gänse und Enten sind haben ursprünglich die Funktion, ihre Trägerinnen vor Kälte und Wasser zu schützen und ihre Flugleistung zu optimieren. Die Entwicklung der Daunenkissen ist also vielmehr eine zufällige Kompromisslösung. Hinter der Gewinnung von Federn und Daunen stehen Qualen der Tiere, denen ihr Gefieder teils lebend entrissen wird. Zertifikate rund ums Tierwohl schützen meist lediglich das Gewissen der Kundschaft.

Daunenkissen: Lebendrupf und Label-Lügen

Hinter der Entstehung der Daunenkissen verbirgt sich Tierleid. Gänse und Enten werden unter qualvollen Bedingungen gehalten und möglichst schnell hochgezüchtet. Recherchen und Videomaterial von Tierschutzorganisationen zeigten wiederholt, dass die Versprechen der Industrie für ein „verantwortungsvolles“, also „leidloses“ Töten nicht eingehalten werden. Im Gegenteil werden den Tieren die Federn und Daunen für die Kissen teils bei lebendigem Leib ausgerissen. Dieser sogenannte Lebendrupf ist in Deutschland zwar eigentlich verboten, doch es gibt Schlupflöcher. Schwammige Formulierungen bezüglich des Tierschutzes und Zertifikate ohne festgeschriebene Richtlinien sowie mangelnde Kontrollen der Betriebe erscheinen als symptomatisch für die Daunenindustrie.

Foto: Mehrere Enten stehen dicht gedrängt auf einem Gitterboden.

Die besten Alternativen zum Daunenkissen auf Naturbasis

Wenn Sie Federkopfkissen vor allem wegen ihres natürlichen Ursprungs bevorzugen, gibt es zahlreiche Naturmaterialien mit vergleichbaren Wärmeeigenschaften und einem identisch weichen Liegegefühl.

Baumwollkissen statt Federkopfkissen

Baumwolle ist der wohl bekannteste und verbreitetste Füllstoff für Kleidung und Bettwaren. Die pflegeleichte Pflanzenwolle ist gut waschbar. Der Nachteil an Baumwolle sind ihr verhältnismäßig hoher Wasserverbrauch und Monokulturen in der Anpflanzung.

Kapokkissen statt Daunenkopfkissen

Die Schalen des Kapokbaumes erfahren als natürliche Füllung für Kopfkissen, Decken und Bekleidung seit einigen Jahren einen regelrechten Hype. Das extrem leichte und wärmende Material ist eine sehr angenehme Kissenfüllung. Aufgrund der wasserabweisenden Eigenschaften kann und wird Kapok häufig unbehandelt verwendet. Kapok wächst eher wild und nicht auf Plantagen. Der Einsatz von Düngemitteln und Pestiziden erübrigt sich daher meist. Kapokfasern gelten wegen dieser besonderen Wachstumssituation, bei der sich zudem eine zusätzliche Bewässerung erübrigt, als besonders nachhaltig.

Bambuskopfkissen statt Daunenkissen

Bambus, der schnell nachwachsende Naturstoff, ist enorm vielseitig. Er wird nicht nur als Baumaterial, sondern, gern in Verbindung mit Baumwolle, auch als wärmeisolierender Füllstoff für Kissen und Decken genutzt.

Dreigeteiltes Foto (v. l. n. r.): Baumwollblüten, Kapokfrüchte, Bambusrohre, darunter die Bezeichnungen der Stoffe: Baumwolle, Kapok und Bambus.

Weitere natürliche Kissenfüllungen statt Daunen im Kissen

Neben dieser Top drei der Kissenfüllungen gibt es weitere weniger verbreitete pflanzliche Alternativen zum Daunenkissen: Hanf, Maisfaser und die weichen Fasern der Seidenpflanze, Monark Fibre. Diese pflanzlichen Alternativen zum Daunenkissen sind allesamt nachhaltiger und verträglicher für die Umwelt. Tierwirtschaft verantwortet etwa 20 % der menschengemachten Treibhausgase. Auch Lyocell beziehungsweise Tencel zählt zu den alternativen Füllstoffen. Das Material wird aus Holzfasern gewonnen und chemisch aufbereitet. So schlägt Tencel eine Brücke zu den synthetischen Füllstoffen und verbindet Gutes aus beiden Welten, die Sie alternativ zum Daunenkissen nutzen können.

Synthetische Alternativen zu Daunenkissen

Synthetische Materialien haben den Vorteil, dass sie nicht auf naturgegebene Eigenschaften begrenzt sind. Im Gegenteil: Synthetische Stoffe sind geschaffen, um bestimmte Zwecke zu erfüllen. Nicht umsonst setzt gerade die Sport-und Bekleidungsindustrie auf synthetische Fasern: Hightech-Gestricke und technisch fortschrittliche Materialien, die alles können, was in ihrem Einsatzbereich von Vorteil ist. So etwa die extra für Matratzen und Bettwaren konzipierte Verbindung von HyBreeze® Bezug und QXSchaum® Füllung. Der Schaum verbindet unterschiedliche Eigenschaften, die für ein angenehmes Liegegefühl sorgen: Atmungsaktivität, Ergonomie und Haltbarkeit. QXSchaum® sorgt für Liegekomfort in Matratze und Kissen. In Kombination mit dem HyBreeze® Bezug und dessen für ein angenehmes Hautgefühl maßgeschneiderten Eigenschaften entstehen Bettwaren, die durch und durch fürs Liegen gemacht sind.

Zusammenstellung der bett1 Kissen bestehend aus Knie- und Nackenrolle, Venenkissen, Nackenstützkissen, Kniekissen und Kopfkissen.

Daunenkissen waschen – geht das?

Wichtig: Achten Sie, wenn Sie Ihr Kissen oder Daunenkissen waschen, darauf, dass der Kissenkern komplett durchgetrocknet ist, bevor Sie das Kissen wiederverwenden, da sonst Schimmel im Inneren des Kissens entstehen kann.

Vom Kissen waschen wird eher abgeraten, so auch vom Daunenkissen waschen. Die meisten Kissenfüllungen sind zwar prinzipiell waschbar, die Trocknung ist aufgrund des Volumens häufiger das Problem. Während Bettdecken in der Fläche gefüllt sind, beschränkt sich die Füllung des Kissens auf weniger Raum. Je kompakter das Kissen, desto länger dauert der Trocknungsprozess. Im Inneren bewegliche Kissenfüllungen wie Schaumflocken oder Federn im Daunenkissen können durch mehrfaches Aufschütteln während der Trocknung umgewälzt werden – so beschleunigen Sie die Trocknung und trocknen das Kissen gleichmäßig. Bei kompakten Schaumblöcken ist es schon etwas komplexer. Sie trocknen sehr langsam. Im Herstellungsprozess wird diesem Phänomen durch die Verwendung von besonders grobporigem Schaum oder extra hinzugefügten Belüftungskanälen versucht entgegenzuwirken. Diese Vorrichtungen fangen das Phänomen aber nur bedingt ab. Ideal ist es, das Kissen im Sommer zu waschen und bei hohen Temperaturen draußen oder am geöffneten Fenster zu trocknen. Hohe Temperaturen, ein Luftaustausch durch Wind und trockene Luftfeuchtigkeit schaffen ideale Bedingungen für den Trocknungsprozess.

Ein Badezimmer mit Wäschekorb, aus dem Daunenkissen herausschauen, und einer Waschmaschine, auf der ein weiteres Kissen liegt.

Welche Daunenkissen sind die besten?

Für uns Menschen und die Tiere ist es besser, auf Daunenkissen zu verzichten. Es gibt zahlreiche Kissen mit natürlichen Füllstoffen oder fortschrittlichen synthetischen Füllungen. Fakt ist, dass für jedes Daunenkissen zahlreiche Tiere qualvoll leben und sterben.

Gibt es tierfreundliche Daunen?

Kurz gesagt: Nein. Eiderdaunen werden als Daunen beworben, die weder durch Lebendrupf noch durch die Tötung der Tiere gewonnen werden. Doch das Sammeln der ausgefallenen Daunen von den wildlebenden Eiderenten bleibt nicht ohne Konsequenz. Die Wildtiere verwenden ihre Daunen ursprünglich für den Nestbau. Durch die Nutzung für Daunenkissen und Bekleidung kühlen die Eier der Eiderenten schneller aus und die Elternvögel müssen mit ihrer Körperwärme ausgleichen, was den Stress erhöht und das Überleben erschwert.

Wie lange kann man ein Daunenkissen verwenden?

Aufgrund der teilweise schwierigen Waschbarkeit haben Firmen das verkaufsfördernde Argument verbreitet, dass Kissen nach ein bis zwei Jahren ausgetauscht werden müssen. Diese Angabe ist fraglich und findet sich selbst bei Kissen, die bei 60 °C hygienisch waschbar sind – einer Temperatur, bei der Keime und auch Milbenkot nachweislich reduziert werden. Faustregel ist: Können Sie Ihr Kissen waschen, verlängern Sie dessen Haltbarkeit.

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