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Baumwolle für mehr Gemütlichkeit in unserem Zuhause

Foto: Zu sehen ist eine große Baumwollplantage. Im Hintergrund fährt ein Bus durch dieses Gebiet.

Baumwolle ist aus unserem Leben nicht wegzudenken. Bettzeug, Wohndecken oder unsere Kleidung: Sie erfreut sich großer Beliebtheit. Ihre Weichheit, Hautfreundlichkeit und das damit verbundene niedrige Allergiepotenzial machen sie zur Nummer eins in der Textilherstellung. Doch der Baumwollanbau bringt auch seine Schattenseiten mit sich. Unwürdige Arbeitszustände sowie Trinkwasserknappheit spielen bei der Baumwollzucht nach wie vor eine große Rolle.

Baumwolle: eine jahrtausendealte Geschichte

Foto: Im Vordergrund hängt eine Gefangenenkette, im Hintergrund Baumwolle.

Relikte belegen, dass bereits bei den Mayas sowie in der Antike Baumwolle zur Herstellung von Textilien kultiviert und genutzt wurde. Im ersten Jahrhundert wurde der Baumwollanbau von arabischen Händlern nach Spanien und Italien gebracht. Die Baumwolle erlangte eine enorme geschichtliche Bedeutung mit dem Beginn des transatlantischen Sklavenhandels im 17. Jahrhundert. Die amerikanische Baumwolle war zu diesem Zeitpunkt der wichtigste Rohstoff für die europäische Ökonomie. Sklaven aus Afrika wurden auf Baumwollplantagen unter menschenunwürdigen Bedingungen zum Arbeiten eingesetzt und systematisch ausgebeutet. Rund zwei Millionen Sklaven, darunter Männer, Frauen und Kinder, arbeiteten im 19. Jahrhundert auf Baumwollplantagen.

Heute wird Baumwolle in über 70 Ländern auf fast allen Kontinenten produziert. Indien, die USA und China sind die Hauptproduzenten mit den größten Anbauflächen. Allein in Indien wird die Anbaufläche für Baumwollsträucher aktuell auf rund 12,3 Millionen Hektar geschätzt. In Pakistan, Brasilien und Usbekistan wird ebenfalls ein Großteil an Baumwolle produziert. Für das Wachstum der Baumwollpflanze eignen sich insbesondere große Flussgebiete.

Wo Baumwolle wächst und wie sie verarbeitet wird

Foto: Ein Baumwollstrauch, der Früchte trägt. Daraus werden Textilien aus Baumwolle produziert.

Trotz ihres Namens ist die Baumwolle kein Baum, sondern ein Strauch, der bis zu sechs Meter hochwachsen kann und zur Familie der Malvengewächse gehört. Es existieren rund 51 verschiedene Baumwollarten, die sich wiederum in Untergattungen gliedern. Die Pflanze trägt den Gattungsnamen Gossypium, lateinisch für Baumwolle, der 1753 durch Carl von Linné geprägt wurde.

Die Früchte der Baumwollpflanze tragen die langen Fasern, die zum Baumwollstoff verarbeitet werden. Baumwolle wächst in tropischen und subtropischen Gebieten. Die Pflanzen sind extrem frostempfindlich und vertragen konstante Temperaturen von 20 bis 30 °C. Sie benötigen ausreichende Mengen an Niederschlägen und absolute Trockenheit während der Erntezeit.

Bei der Textilverarbeitung werden die Fasern zunächst von den Samenkörnern getrennt und dann zu dünnen Fäden gesponnen und gewebt. Letztendlich hängt die Gewebe-Qualität von der Länge der Baumwollfaser und vom Webverfahren ab. Vor der industriellen Revolution wurde dieses Verfahren in einer aufwendigen Prozedur per Hand betrieben. Heute gibt es spezielle maschinelle Spinnverfahren.

Webtechniken von Baumwolle

Illustration: Eine Detailaufnahme der Struktur von Leinwandbindung, Körperbindung und Atlasbindung

Baumwolle wird in drei verschiedenen Grundbindungen gewebt: Leinwandbindung, Körperbindung oder Atlasbindung. Die Leinwandbindung kann als eine erweiterte Form des Flechtens verstanden werden und stellt die ursprünglichste und einfachste Bindung dar. Komplexer wird es bei der Körperbindung: Hierbei entsteht ein typisches Diagonalmuster. Beim Jeanstypen Denim wird diese Bindung standesgemäß angewendet. Die Atlasbindung stellt die aufwendigste Webart dar. Die mitunter bekannteste Atlasbindung ist Satin, weshalb man sie auch Satinbindung nennt.

Die zusammengefaltete BODYGUARD® Satin-Bettwäsche

Sommerbettwäsche aus Baumwolle

Mercerisation: Qualität von Textilien steigern

Ein kostspieliges und aufwendiges Verfahren zur Qualitätssteigerung von Stoffen ist die Mercerisation. In der Regel erfahren nur sehr hochwertige Baumwollstoffe diesen Prozess. Mitte des 19. Jahrhunderts entwickelte der Engländer John Mercer dieses nach ihm benannte Verfahren. Dabei wird die Baumwolle unter Zugspannung in konzentrierter Natronlauge gebadet. Die Zellen quellen auf, wodurch sich eine neue Faserstruktur entwickelt, die den Stoff qualitativ hochwertiger macht. Das Gewebe zeichnet sich durch eine hohe Langlebigkeit aus und erhält einen seidenartigen Glanz.

Qualität von Baumwolle

Foto: Auf einem Holzboden liegen drei verschiedene Seile. Zwei Seile sind zusammengewickelt und stark ausgefranst, das dritte Seil ist glatt und zusammengeknotet.

In der Textilindustrie wird die Qualität der Baumwolle primär nach der Stapellänge, also der Faserlänge, eingeordnet. Darüber hinaus spielen auch Geruch, Farbe und Reinheit eine Rolle. Je länger die Baumwollfaser, als desto hochwertiger gilt sie. Ab einer Faserlänge von 32 mm handelt es sich um das qualitativ hochwertigste Material. Textilien aus hochwertiger Baumwolle sind besonders strapazier- und widerstandsfähig. Eine Faserlänge unter 20 mm bedeutet minderwertigere Qualität. Vier Untergattungen sind in der Textilindustrie als Nutzpflanze im Anbau. Sie sind in Hinblick auf die Textilherstellung die bedeutsamsten Baumwollarten. Die vier wichtigsten Nutzpflanzen absteigend geordnet nach ihrer Stapellänge sind:

Gossypium barbadense (Mako-Baumwolle)

Foto: Nahaufnahme eines blühenden Baumwollstrauchs, der reif für die Verarbeitung zu Mako Baumwolle ist.

Diese Baumwollart liefert aufgrund ihrer langen und feinen Fasern die beste Qualität. Daher wird sie besonders für die Herstellung hochwertiger Textilien genutzt. Gebräuchliche Handelsnamen dieser speziellen Baumwollsorte sind Ägyptische Baumwolle, Giza- oder Mako-Baumwolle, Sea-Island- oder Pima-Baumwolle. Sie wird hauptsächlich in Ägypten, Peru, Israel und Indien angebaut und macht nur etwa acht Prozent der Welternte aus. Ihre Stapelläge beträgt mindestens 32 mm, was für eine außerordentliche Reißfestigkeit und lange Haltbarkeit der Stoffe sorgt. Da Mako-Baumwolle zu den edelsten Baumwollsorten zählt, wird diese Baumwollart überwiegend zur Herstellung von feiner Bettwäsche und Vorhängen genutzt.

Gossypium hirsutum (Upland-Baumwolle)

Foto: Die Blüte eines Upland-Baumwollstrauchs in Nahaufnahme.

Rund 90 Prozent der Weltproduktion macht diese Baumwollart aus. Sie wird standardmäßig für die Textilherstellung genutzt. Die Fasern der Gossypium hirsutum werden zwischen 25 und 30 mm lang. Sie stammt aus Amerika und wird weltweit in den Tropen und Subtropen kultiviert. Gebräuchliche Handelsnamen für diese Baumwollart sind Hochland- oder Upland-Baumwolle.

Gossypium herbaceum (Levante-Baumwolle)

Foto: Blühende Levante-Baumwolle in Nahaufnahme.

Diese Baumwollart stammt aus Südwestasien und wird heutzutage insbesondere in China, Indien und Pakistan angebaut. Sie wird als Levante-Baumwolle bezeichnet und liefert kürzere und grobe Fasern. Die Eigenschaften der Fasern macht sie qualitativ minderwertiger.

Gossypium arboreum (Tree Cotton)

Foto: Aufnahme der seltenen Baumwollart Tree Cotton.

Unter dem Namen Tree cotton bekannt, stammt diese Art aus dem tropischen Asien. Sie liefert kurze weiße Fasern, ihre Stapellänge liegt meist bei unter 20 mm. Zusammen mit der Gossypium herbaceum macht sie etwa zwei Prozent der Weltproduktion aus.

Baumwollprodukte für angenehmen Schlafkomfort

Für viele Menschen gibt es fast nichts Besseres, als sich nach einem langen Tag in ein gemütliches und kuscheliges Bett zu legen. Für ein angenehmes Schlafgefühl sorgen dabei Bettlaken, Baumwolldecke, Schonbezüge und Schlafbekleidung aus Baumwolle. Das Textil bietet ein angenehm weiches Liegegefühl. Aufgrund seiner klimaregulierenden und atmungsaktiven Eigenschaften nimmt es Feuchtigkeit gut auf. Deshalb besteht eine Bezugsseite des BODYGUARD® Topper aus kuscheligem BaumwollSleep®.

Foto: Die Bezugsseiten des BODYGUARD Toppers: BaumwollSleep und HyBreeze Funktionsbezug.

Baumwoll-Bettwäsche gibt es in verschiedensten Varianten. Für kühlere Nächte empfiehlt sich Bettwäsche aus Biber oder Flanell. Baumwollstoff aus Flanell wird aus feinerem Garn gewebt und ist somit leichter, während Biberbettwäsche aus dichterem Gewebe besteht und schwerer ist. Für wärmere Nächte empfiehlt sich Bettwäsche aus Satin oder Seersucker. Möchten Sie Baumwolle waschen, sollten Sie immer genau der Anweisung folgen, damit Farben nicht verblassen und die Baumwollfaser nicht beschädigt wird.

Die zusammengefaltete BODYGUARD® Flanell-Bettwäsche

Winterbettwäsche aus Baumwolle

Fadendichte bei der Bettwäsche

Beim Kauf einer neuen Bettwäsche kommt es vor, dass man in der Artikelbeschreibung über den Begriff Fadendichte stolpert. Der Begriff ist ein Qualitätsmerkmal zur Gewebekennzeichnung und wird lediglich nach Bedarf verwendet. Auf Englisch Thread Count (TC) genannt, gibt die Fadendichte die Anzahl der Fäden pro Quadratzentimeter Stoff an. Die Fadendichte steigt, umso dichter die Baumwollfäden miteinander verwebt sind. Stoffe mit einer hohen Fadendichte sind besonders widerstandsfähig. Bei einer Fadendichte von 180 TC handelt es sich um Basisqualität. Bei einer Fadendichte von mehr als 400 TC spricht man von Luxusqualität. Bettwäsche von solcher Qualität findet in höher kategorisierten Hotels Verwendung.

Baumwolle: Anbau und Schattenseiten

Foto: Zu sehen ist der ausgetrocknete Aralsee. Auf dem ausgetrockneten Boden sind Boote gestrandet.

Aus ökologischer Sicht ist Baumwolle grundsätzlich ein sinnvoller Rohstoff, da er nachwachsend und biologisch abbaubar ist. Anders als bei synthetischen Kunstfasern hinterlässt er keine Müllproblematik. Doch ihr Anbau ist kritisch zu betrachten. In vielen Ländern arbeiten Menschen bei der Baumwollernte noch immer unter fragwürdigen Bedingungen und pflücken die Früchte von Hand. Dazu kommt der enorm hohe Wasserverbrauch zur intensiven Bewässerung der Baumwollpflanzen. Zum einen sorgt dies für Trinkwasserknappheit in Regionen, wo ohnehin Wasserknappheit herrscht, zum anderen werden Natur und Umwelt stark belastet.

So hat der massive Wasserverbrauch durch den Baumwollanbau etwa zur Austrocknung des Aralsees beigetragen. Dieser liegt zwischen Kasachstan und Usbekistan und war einst der viertgrößte See der Welt. Durch die intensive Landwirtschaft ist er innerhalb von 20 Jahren fast vollständig ausgetrocknet. Die Gegend um den See ist zu einer unfruchtbaren Salzwüste geworden.

Konventioneller Anbau schädigt Mensch und Natur

Foto: Ein Traktor sprüht Pestizide auf einem Feld.

Der konventionelle Anbau bedeutet, dass Baumwollsträucher auf Baumwollplantagen künstlich angebaut werden. Baumwollpflanzen haben eine lange Wachstumszeit. Damit so viel Ertrag wie möglich erreicht wird, werden die Felder häufig sofort nach der Ernte wieder neu bestellt. Oftmals kommt gentechnisch verändertes Saatgut zum Einsatz. Auf diese Weise werden den Böden wertvolle Nährstoffe entzogen und sie können sich nicht erholen. Die Folge sind Monokulturen, die aufgrund ihrer hohen Anfälligkeit für jede Art von Schädling und Unkrautbefall einer starken Düngung bedürfen. Der massive Einsatz von Pflanzenschutzmitteln und chemischen Pestiziden hat erhebliche Auswirkungen auf die Gesundheit der Personen, die dort arbeiten, und auch auf Menschen, die in unmittelbarer Umgebung der Baumwollplantagen leben.

Der biologische Anbau: eine saubere Alternative?

Der biologische Anbau von Baumwollsträuchern ist das umweltfreundliche Gegenstück zum konventionellen Anbau. Der Einsatz von chemischen Pestiziden und Düngungsmitteln ist hier verboten. Die Personen, die an den Sträuchern arbeiten, sind somit keinen gesundheitlichen Risiken ausgesetzt. Für den Erhalt der Böden und einer besseren Umweltverträglichkeit wird mit Kompost und Mist gedüngt. Aber auch beim Anbau von Bio-Baumwolle ist der Wasserverbrauch massiv.

Polyester – ein nachhaltiger Ersatz für Baumwolle?

Foto: Der HyBreeze Funktionsbezug des BODYGUARD Toppers

Mittlerweile gibt es hochwertige Kunstfasern, die ebenfalls atmungsaktiv und klimaregulierend sind. Sie geben Feuchtigkeit sogar schneller ab als Baumwolle. Kunstfasern sind häufig in Sportbekleidung oder Bettwäsche in Kombination mit Baumwolle zu finden. Bei hochwertigen Polyesterstoffen staut sich Feuchtigkeit durch großmaschigeres Gewebe nicht. Sie wird stattdessen aufgesogen und schnell an die Umgebungsluft abgegeben. Textilien können so länger verwendet werden, was Polyester zu einer nachhaltigen Kunstfaser und einer starken Konkurrenz der Baumwolle macht. Aufgrund dieser Eigenschaften sind die BODYGUARD®Anti-Kartell-Matratze, das BODYGUARD® Visco-Kissen sowie eine Bezugsseite des BODYGUARD® Topper mit dem hochwertigen HyBreeze® Funktionsbezug ausgestattet. Dank der 3D-Struktur des Bezugs werden genügend Lufträume für einen schnellen Feuchtigkeitstransport gelassen. Dies ist vor allem für Menschen hilfreich, die nachts zum Schwitzen neigen. Der Schweiß kann schnell verdunsten. Dieser Effekt tritt auch nach dem Waschen des Bezugs ein. Nach nur wenigen Stunden ist der HyBreeze® Funktionsbezug trocken.

Was wird aus Baumwolle hergestellt?

Baumwolle ist aufgrund ihres weichen Hautgefühls, des geringen Allergiepotentials und ihrer Widerstandsfähigkeit das beliebteste Material in der Textilherstellung. Aus dem Stoff werden beispielsweise Decken, Bekleidung oder Bettwäsche wie etwa die BODYGUARD® Satin-Bettwäsche hergestellt.

Wie wird Baumwolle hergestellt?

Baumwollstoff besteht aus Fasern, die aus den Früchten der Baumwollpflanze gewonnen werden. Für die Herstellung von Textilien werden die Fasern von den Samenkörnern getrennt und anschließend zu feinen Fäden gesponnen oder gewebt. Von diesem Prozess hängt die Qualität des Gewebes ab.

Wo wächst Baumwolle?

Die Sträucher, die zur Familie der Malvengewächse zählen, wachsen in tropischen und subtropischen Gebieten. Ein Baumwollstrauch kann bis zu sechs Meter hoch werden und ist sehr kälteempfindlich. Für eine optimale Blüte der Pflanzen sollte die Temperatur konstant zwischen 20 und 30 °C liegen. Während der Erntezeit benötigt der Baumwollstrauch absolute Trockenheit.

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