Orthopädische Matratze: Worin liegt der Unterschied zur normalen?
ZULETZT Aktualisiert: 26. August 2025

Schlaf ist nicht gleich Schlaf. Eine orthopädische Matratze soll den Unterschied machen: Sie verspricht besonderen Komfort für deine Wirbelsäule, um Rückenschmerzen und Verspannungen vorzubeugen. Aber steckt hinter dem Begriff mehr als nur ein Werbeversprechen? Was unterscheidet eine orthopädische von einer herkömmlichen Matratze?
Was ist eine orthopädische Matratze?
Du musst nicht extra ins Sanitätshaus gehen, um eine orthopädische Matratze zu finden – die gibt es auch im gewöhnlichen Matratzenhandel. Im Grunde ist eine orthopädische Matratze einfach eine speziell konzipierte Matratze, die deinen Körper beim Schlafen besonders unterstützen soll. Sie passt sich deinen Konturen an, nimmt Druck von ausgeprägteren Stellen wie der Hüfte und begünstigt eine ergonomische Liegeposition.
Gut zu wissen: „Orthopädisch“ ist kein geschützter Begriff – es gibt also keine festen Vorgaben, die eine Matratze erfüllen muss, um sie so nennen zu dürfen. Viele Hersteller nutzen den Begriff deshalb vor allem aus Marketinggründen, um ihre Matratzen attraktiver zu machen. Dennoch gibt es Unterschiede zu gängigen Matratzen: Bei der Entwicklung orthopädischer Modelle wird zum Beispiel auf Ergonomie, Punktelastizität und Verarbeitung geachtet. Sie stützen, wo der Körper Halt braucht, und entlasten, wo Druck entsteht.
Unterschied zur herkömmlichen Matratze

Der größte Unterschied zu einer herkömmlichen Matratze liegt vor allem im Aufbau. Während nicht-orthopädische Matratzen eine eher gleichmäßige Fläche bieten, ist eine orthopädische Matratze so aufgebaut, dass sie den Körper je nach Belastung unterschiedlich stark stützt oder entlastet. Einige Modelle setzen auf mehrere Schichten aus Schaum, Gel oder spezielle Sprungfedern. So sinken zum Beispiel Schultern und Becken tiefer ein, während Taille und Rücken mehr Halt bekommen.
Orthopädische Matratze bei Rückenschmerzen
Vielleicht quält dich morgens ein verspannter Nacken oder ein Ziehen im unteren Rücken. Eine orthopädische Matratze kann in solchen Fällen eine spürbare Erleichterung bringen. Sie soll Druckpunkte reduzieren und deine Wirbelsäule in einer geraden Position halten. Aber beachte: Eine orthopädische Matratze ist kein Wundermittel gegen Rückenschmerzen. Die Ursachen sind vielfältig und haben manchmal ganz woanders ihren Ursprung. Betrachte eine orthopädische Matratze daher vielmehr als stabile Basis, auf der sich dein Körper besser erholt. Darüber hinaus solltest du dich bei anhaltenden Schmerzen grundsätzlich an medizinische Fachkräfte wenden.
It’s a Match! Orthopädisches Kissen
Nicht nur die Matratze entscheidet darüber, wie erholt du am Morgen aufwachst – auch das richtige Kissen spielt eine wichtige Rolle. Während wir schlafen, entspannen sich die Muskeln, sodass der Hals in Rücken-, Seiten- oder Bauchlage leicht abknickt. Infolgedessen schnarchen wir schneller oder wachen mit einem verspannten Nacken auf. Ein orthopädisches Kissen soll Kopf und Halswirbelsäule so stabilisieren, dass beides möglichst vermieden wird. Jedoch muss auch das Kissen zu dir passen. Form, Höhe und Material sollten auf deine persönlichen Schlafgewohnheiten abgestimmt sein.
Übernimmt die Krankenkasse die Kosten für eine orthopädische Matratze?

Ob für eine orthopädische Matratze die Krankenkasse aufkommt, hängt ganz von ihren individuellen Leistungen ab. Jede Krankenkasse hat ihre eigenen Vorgaben. Unter Umständen wird der Kaufpreis ganz oder anteilig erstattet, wenn ein medizinischer Bedarf nachgewiesen wird und ein ärztliches Rezept vorliegt. Manche Krankenkassen führen außerdem eine Liste mit zugelassenen Hilfsmitteln, das sogenannte Hilfsmittelverzeichnis. Nur Matratzen, die spezielle Anforderungen erfüllen und dort gelistet sind, werden von der Versicherung übernommen. Deshalb lohnt es sich, vor dem Kauf direkt bei deiner Krankenkasse nachzufragen, ob und unter welchen Bedingungen die Kosten für eine orthopädische Matratze übernommen werden.
So findest du die beste orthopädische Matratze
So viel vorweg: Die eine, beste orthopädische Matratze gibt es nicht – aber es gibt die beste für dich. Achte beim Kauf auf folgende Punkte:
- Ergonomie: Die Wirbelsäule sollte in jeder Schlafposition optimal gestützt werden.
- Härtegrad: Wähle den Härtegrad, der zu deinen Schlafbedürfnissen passt. Manche Matratzen, wie die BODYGUARD® Anti-Kartell-Matratze®, bieten zwei Härtegrade in einer Matratze. So kannst du zuhause noch entscheiden, ob du lieber mittelfest oder fester liegen willst.
- Punktelastizität: Hüfte und Schultern können beispielsweise einsinken, während der Rest des Körpers gut gestützt liegt.
- Material: Kaltschaum, Federkern oder Latex – jedes Material hat Vor- und Nachteile bei Stützkraft, Atmungsaktivität und Haltbarkeit.
- Verarbeitung: Entscheidend für die Qualität einer Matratze ist ihre Verarbeitung. Hat die Matratze einen strapazierfähigen Bezug, robuste Nähte, Belüftungskanäle? Sind die Federn der Federkernmatratze gut ummantelt oder in Taschen eingenäht und verfügt der Schaum über eine gute Rückstellkraft? Ist die Matratze auf gesundheitliche Unbedenklichkeit durch Institute wie Oeko-Tex® geprüft?
- Pflege: Ein abnehmbarer, bei 60 °C waschbarer Bezug sorgt für ein hygienisch sauberes Schlafumfeld.
- Testphase: Einige Hersteller bieten 100 Nächte Probeschlafen, damit du die orthopädische Matratze in Ruhe testen kannst.

Wusstest du schon? Orthopädische Matratze auch für Hunde
Ein Hund schläft im Durchschnitt zwischen 12 und 16 Stunden am Tag – Welpen oder Senioren sogar bis zu 20 Stunden. Auch für unsere Vierbeiner gibt es orthopädische Matratzen, die gerade für ältere oder kranke Hunde mit Arthritis oder Hüftfehlstellung eine Erleichterung sein können: Sie entlasten Gelenke und Wirbelsäule, reduzieren Druckstellen und sorgen für mehr Erholung. Junge, agile Hunde hingegen suchen sich ihren Schlafplatz oft ganz intuitiv – manchmal die verrücktesten Orte, wie beispielsweise die Sofakante, der Schreibtischstuhl oder im Sommer gerne auch einfach der kühle Boden.
Erfahrungsberichte als Entscheidungshilfe
Neben dem Probeschlafen lohnt es sich, vor dem Kauf Erfahrungsberichte zu lesen. Sie geben dir einen Eindruck, wie andere mit einer bestimmten orthopädischen Matratze zurechtkommen – etwa, wie sich das Liegegefühl im Alltag entwickelt oder wie robust der Bezug ist. Darüber hinaus können sie dir helfen, Erwartungen realistisch(er) einzuschätzen. Trotzdem gilt: Schlafkomfort ist individuell. Was für andere perfekt ist, muss nicht automatisch auch für dich passen.
Fazit: Mehr Komfort dank orthopädischer Matratze
Wenn du Wert auf hohen Liegekomfort durch gezielte Körperunterstützung legst, kann der Umstieg auf eine orthopädische Matratze sinnvoll sein. Ebenso bei Rückenschmerzen und Verspannungen, denen durch so eine durchdachte Schlafunterlage vorgebeugt werden kann. Allerdings ist der Kauf einer orthopädischen Matratze kein Ersatz für medizinische Beratung. Prüfe vorab, ob sie zu deinem Körper und deinen Schlafgewohnheiten passt. Hast du die Matratze deiner Wahl erst einmal zu Hause, nimm dir Zeit, sie ausgiebig zu testen.

Welchen Härtegrad hat eine orthopädische Matratze?
Orthopädische Matratzen gibt es in verschiedenen Härtegraden, üblicherweise im mittelfesten bis festen Bereich (H3 bis H4). Die meisten Menschen in Deutschland bevorzugen den Härtegrad mittelfest.
Wird eine orthopädische Matratze von der Krankenkasse bezahlt?
Eine (anteilige) Kostenübernahme durch die Krankenkasse ist unter bestimmten Voraussetzungen möglich. So muss beispielsweise durch die Krankenkasse definierter medizinischer Bedarf bestehen, ein ärztliches Rezept vorliegen und das Modell muss im Hilfsmittelverzeichnis der jeweiligen Krankenkasse gelistet sein. Vor dem Kauf lohnt sich ein klärendes Gespräch mit deiner Versicherung.
Ist eine orthopädische Matratze gut?
Eine orthopädische Matratze unterstützt deine Wirbelsäule in ihrer natürlichen Form – was erst einmal gut ist. Es gibt jedoch nicht die eine orthopädische Matratze. Und nicht immer ist eine als orthopädisch bezeichnete Matratze auch wirklich orthopädisch. Erkundige dich genau, welchen Härtegrad du benötigst, inwiefern dir die Matratze wirklich Halt gibt und wie die Matratze verarbeitet ist.