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Wie testet Stiftung Warentest Lattenroste?

Foto: Die lackierten Holzlatten eines Lattenrosts in Großaufnahme.

Hinweis: Die Stiftung Warentest passt das Testvorgehen und die Testkriterien in unregelmäßigen Abständen an. Die nachfolgenden Angaben zum Testvorgehen von Stiftung Warentest sowie Einschätzungen der Beurteilungen durch das Institut befinden sich auf dem Stand der Untersuchungsmethoden von August 2019. Zu diesem Zeitpunkt hat Stiftung Warentest Lattenroste einmalig in „test“ 10/2015 getestet.

Was in den USA das Boxspringbett ist, ist in Deutschland der Lattenrost. Hierzulande findet sich unter fast jeder Matratze eine Reihe von Kunststoff- oder Holzlatten, die stabil in einem Rahmen verankert, fester Bestandteil des Bettes sind. Keine Frage also, dass die Stiftung Warentest zu ihrem halbjährlichen Matratzentest auch einen Lattenrost-Test konzipierte und durchführte. Mit insgesamt zehn getesteten Lattenrosten fällt das Teilnehmerfeld nicht sehr umfangreich aus, dennoch lohnt sich ein Blick auf das Testverfahren der Stiftung Warentest. Denn keiner der bisher getesteten Lattenroste konnte die Warentester überzeugen.

„test“ 10/2015: keine verbesserten Liegeeigenschaften

Im Lattenrost-Test traten vier klassische Lattenroste, vier moderne Tellerlattenroste, ein Latten-Teller-Hybrid-Rost und ein Rolllattenrost gegeneinander an – der BODYGUARD® Lattenrost war nicht darunter. Die vielleicht erstaunlichste Erkenntnis im letzten Lattenrost-Test der Stiftung Warentest („test“ 10/2015) ist, dass keiner der getesteten Lattenroste die Liegeeigenschaften der Matratzen verbessert hat. Einige Modelle haben die Liegeeigenschaften sogar verschlechtert. Als Referenz diente den Warentestern eine Spanplatte, die schon bei den diversen Matratzentests der Stiftung Warentest zum Einsatz gekommen ist. Die unflexible Spanplatte hat sich als ideal erwiesen, da sie keinerlei Einfluss auf die Liegeeigenschaften der Matratze hat und so wirklich nur die Matratze beurteilt werden kann. Zehn Lattenroste sind also angetreten, um sich mit einer Spanplatte zu messen.

Warum überhaupt ein Lattenrost?

Foto: Eine Person macht das Bett und wird von der Bettdecke, die sie aufschüttelt, verdeckt.

Eine Matratze braucht Luftkontakt, sowohl die Ober- als auch Unterseite muss „atmen“ können. Denn jede Nacht gibt ein Mensch im Schnitt 500 ml Schweiß ab, ein Teil davon wird von der Matratze aufgesogen. Tagsüber muss diese Feuchtigkeit wieder aus der Matratze entweichen können. Die obere Matratzenseite sollte tagsüber freigelegt werden, indem die Bettdecke zurückgeschlagen wird. Um die untere Matratzenseite ausreichend zu belüften, ist ein Lattenrost unumgänglich. Eine Spanplatte, wie im Versuchsszenario der Stiftung Warentest, würde die Belüftung von unten verhindern. Nach dem Ergebnis der Stiftung Warentest drängt sich allerdings die Frage auf, ob es für den nötigen Luftkontakt einen teuren Lattenrost braucht.

Das testet Stiftung Warentest im Lattenrost-Test

Für den letzten und bis dato einzigen Lattenrost-Test hat die Stiftung Warentest zehn exemplarisch ausgewählte Lattenroste getestet. Alle Unterfederungen, wie man in der Matratzenwelt sagt, wurden in den Maßen 90×200 cm geprüft. Einzelne Lattenroste sind im Handel üblicherweise auch in den Maßen 80×200 cm, 100×200 cm, 120×200 cm und 140×200 cm erhältlich. Ab einer Größe von 160×200 cm ist eine Kombination von zwei Lattenrosten besser, weil die Stabilität bei einem durchgehenden Lattenrost dieser Breite leiden würde.

So testet Stiftung Warentest Lattenroste

Illustration: Die große mechanische Walze der Stiftung Warentest rollt symbolhaft über eine Matratze auf einem Bettgestell mit Lattenrost.

Einfluss auf die Liegeeigenschaften: 40 % der Gesamtnote

Um zu messen, welchen Einfluss die getesteten Lattenroste auf die Liegeeigenschaften der Matratze haben, wählte die Stiftung Warentest vier repräsentative Matratzentypen aus: je eine 15 und 23,5 cm hohe Kaltschaummatratze, eine 14 cm hohe Latexmatratze und eine 20 cm hohe Taschenfederkernmatratze. Die verschiedenen Kombinationen aus Lattenrost und Matratze werden für vier stellvertretende Körpertypen in Rücken- und in Seitenlage getestet. Dafür greift die Stiftung Warentest auf die eigens eingeführte HEIA-Typologie zurück.

Die Lattenroste werden zudem auf ihre Komforteigenschaften überprüft. So wird die Geräuschentwicklung ebenso wie das Nachschwingen beurteilt. Verstellbare Kopf- und Fußteile müssen in dieser Kategorie zeigen, wie stark sie sich anheben lassen.

Haltbarkeit: 20 % der Gesamtnote

Die Haltbarkeit von Lattenrosten testet die Stiftung Warentest mit derselben Walze, die auch beim Matratzentest eingesetzt wird: 60.000 Mal rollt sie mit einem Gewicht von 140 kg über die 15 cm hohe Kaltschaummatratze auf dem jeweiligen Lattenrost. Darüber hinaus werden besonders sensible Stellen mit einem 25 kg schweren Gewicht und einer Krafteinwirkung von rund 140 kg zehnmal hintereinander stoßbelastet. Verfügt der Lattenrost über ein höhenverstellbares Fuß- oder Kopfteil, wird dieses jeweils 500 Mal von den Testern in die Maximalstellung gebracht. Die Feuchtedurchlässigkeit wird dagegen theoretisch berechnet: Je weniger Fläche der unteren Matratzenseite vom Lattenrost abgedeckt wird, umso besser ist die Feuchtedurchlässigkeit.

Handhabung: 15 % der Gesamtnote

In der Kategorie „Handhabung“ beurteilen fünf Warentester, ob die Gebrauchsanweisung verständlich ist, ob der Lattenrost ins Bett passt, ob er sich leicht reinigen lässt, ob sich Kopf- und Fußteil verstellen lassen und ob die Federelemente ausgewechselt werden können.

Sicherheit: 15 % der Gesamtnote

In der Kategorie „Sicherheit“ überprüfen die Tester die Verarbeitung der Lattenroste. Die Stabilität spielt hier keine Rolle, es geht um unsauber verarbeitete Stellen, wie Klemm- und Scherstellen oder scharfe Ecken und Kanten, die zu Verletzungen führen könnten.

Foto: Die äußeren Kanten verschiedener, aufeinandergestapelter Lattenroste.

Deklaration und Werbung: 10 % der Gesamtnote

Stimmen alle Angaben zu Material und Aufbau des Lattenrosts und sind diese verständlich? Halten die Werbeaussagen ihre Versprechen? Dies wird in der Kategorie „Deklaration und Werbung“ benotet.

Abwertungen im Lattenrost-Test

Die Gesamtnote eines Lattenrosts wird gedeckelt durch die Beurteilung in der Kategorie „Einfluss auf die Liegeeigenschaften“ – besser kann das Resultat nicht sein. Eine halbe Note wird vom Urteil „Einfluss auf die Liegeeigenschaften“ abgezogen, wenn das Liegen in Rückenlage ausreichend oder schlechter benotet wird. Ist die Gebrauchsanleitung mangelhaft, gibt es eine halbe Note Abzug in der Kategorie „Handhabung“. Fällt die „Passgenauigkeit“ mangelhaft aus, kann die Kategorie „Handhabung“ nicht besser bewertet werden.

Lattenrost-Test im Magazin „test“ 10/2015: das Ergebnis

Wie weiter oben bereits erwähnt, konnte die Stiftung Warentest keiner der zuletzt getesteten Lattenroste überzeugen. Alle zehn Modelle wurden insgesamt mit „ausreichend“ bewertet. Grund dafür: Das Endergebnis kann nicht besser sein als die Note in der Kategorie „Einfluss auf die Liegeeigenschaften“ und genau hier haben alle Lattenroste relativ schlecht beziehungsweise nur „ausreichend“ abgeschnitten.

Foto: Großaufnahme von zwei Händen; die eine hält einen Stift und füllt ein Formular aus.

„test“ 10/2015: die Schlussfolgerung

Das Testurteil der Stiftung Warentest ist ernüchternd. Es drängt sich der Verdacht auf, dass Lattenroste im Allgemeinen die Liegeeigenschaften einer Matratze nicht verbessern können. Problematisch dabei ist, dass etliche Hersteller versprechen, ihr Lattenrost würde den Liegekomfort verbessern. Tatsächlich muss ein guter Lattenrost vor allem stabil sein, für ausreichend Belüftung von unten sorgen und die Liegeeigenschaften der Matratze bewahren – alles andere sind Komfortfunktionen. Als Alternative schlägt Stiftung Warentest vor, den Lattenrost selber bauen zu können.

Worauf achten beim Lattenrost-Kauf?

Verspricht der Hersteller eines Lattenrosts allzu überschwänglich Verbesserungen in Sachen Liegekomfort, sollten Sie skeptisch werden. Für die Ergonomie und den Liegekomfort ist in erster Linie die Matratze zuständig. Ein Lattenrost bildet das Fundament, das es der Matratze ermöglicht, optimale Liegeeigenschaften zu bieten. Und dieses Fundament sollte stabil sein. Der BODYGUARD® Lattenrost besteht deshalb aus langlebigem Buchenholz statt billigem Birkenholz und hat flexible Kautschukkappen statt anfälligen Plastikkappen – ausgelegt, um Sie lange zu begleiten. Und das bei einem Preis, bei dem nur die wenigsten mithalten können.

Stiftung Warentest widmet sich dem Thema Bett und Schlaf auf vielfätige Weise. Lesen Sie auch:
Matratzentest – Wie testet Stiftung Warentest Matratzen?
Kissentest – Wie testet Stiftung Warentest Kissen?

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