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REM-Rebound: Weniger schlafen, mehr träumen?

Foto: Vor einem Sonnenuntergang sind die Umrisse einer Person zu erkennen, die liegend über einem Trampolin zu schweben scheint – das symbolisiert den REM-Rebound.

Bleiben die nächtlichen REM-Schlafphasen aus, reagiert der menschliche Körper mit einem REM-Rebound. Das heißt, um die weggefallenen REM-Schlafphasen zu kompensieren, setzt der REM-Schlaf in der nächsten Nacht wesentlich früher ein und dauert länger an. Betroffene berichten nach einem REM-Rebound von mehr und intensiveren Träumen. Das Phänomen REM-Rebound wird deshalb auch bewusst von Klarträumern eingesetzt, die damit luzide Traumphasen provozieren und intensivieren wollen. Oft tritt ein REM-Rebound jedoch ungewollt auf, zum Beispiel, weil der Betroffene in der Nacht zuvor unter Alkoholeinfluss geschlafen hat.

REM-Schlaf: wieso, weshalb, warum?

Der REM-Schlaf ist zweifelsohne eines der faszinierendsten Themen in der heutigen Schlafforschung. Denn bis heute ist nicht abschließend geklärt, welche Funktion diese mit dem Träumen assoziierte Schlafphase hat. Es gibt etliche Theorien und einige davon widersprechen sich. Wissenschaftlich gesichert ist, dass während des REM-Schlafs die in der vorherigen Schlafphase gefallenen Blutdruck- und Pulswerte wieder ansteigen. Auch das Gehirn ist auffallend aktiv, teils sogar aktiver als im Wachzustand. Den seltsam anmutenden schnellen Augenbewegungen während dieser Schlafphase verdankt der REM-Schlaf seinen Namen – auf Englisch „rapid eye movement“.

Foto: Eine schlafende Person im Schlaflabor ist unscharf im Hintergrund zu erkennen; im Vordergrund sind die Kabel des EEGs zu sehen.

Klar ist also: Im Körper geht während dieser Schlafphase einiges vor sich, doch warum das so ist, darüber wird seit der Entdeckung des REM-Schlafs 1953 heftig diskutiert. Auch wenn es noch nicht abschließend wissenschaftlich bewiesen werden konnte, vieles deutet daraufhin, dass wir währenddessen träumen. Warum wir träumen, ist aus wissenschaftlicher Sicht aber ebenfalls nicht eindeutig geklärt. Einige Experten gehen davon aus, dass Träume dem Lernprozess, der Stressbewältigung und der Verarbeitung unserer Erlebnisse dienen. So gesehen erscheint es logisch, dass dieser elementare Prozess baldmöglichst nachgeholt wird, sollte er temporär ausfallen.

Klartraum: REM-Rebound bewusst provozieren

Einen REM-Rebound kann man provozieren, indem in der vorherigen Nacht gezielt REM-Schlafphasen unterdrückt werden. In wissenschaftlichen Versuchen ist das relativ einfach: Im Schlaflabor kann genau beobachtet werden, wann der REM-Schlaf einsetzt. Die Person wird dann sofort aufgeweckt und so ihres REM-Schlafs beraubt. Weil ein REM-Rebound die Wahrscheinlichkeit, Dauer und Intensität eines luziden Traumes erhöhen kann, wollen auch einige Klarträumer diesen REM-Schlafentzug für sich nutzen. Das klappt am einfachsten mit einem Schlafphasenwecker, der sich entsprechend konfigurieren lässt. REM-Schlafphasen durch die Einnahme bestimmter Substanzen zu unterdrücken, ist ebenfalls möglich. Auch wenn einige von ihnen, wie etwa Baldrian und Hopfen, harmlos klingen, sollte eine Selbstmedikation nie ohne Rücksprache mit einem Arzt erfolgen.

Illustration: Eine Uhr hängt an einem Seil vor einem bewölkten Himmel – das verbildlicht den Einsatz eines Schlafphasenweckers, um einen REM-Rebound bewusst zu provozieren.

SOREM: Sleep-Onset-REM-Periode

Nach dem Einschlafen braucht ein Erwachsener im Schnitt rund 90 Minuten, bis er die erste REM-Schlafphase erreicht hat. Bei einem REM-Rebound wird diese Zeit deutlich verkürzt. Setzt die erste REM-Schlafphase bereits wenige Minuten bis maximal 25 Minuten nach dem Einschlafen ein, spricht man von einer Sleep-Onset-REM-Periode, kurz SOREM, was so viel wie sofort einsetzender REM-Schlaf bedeutet. SOREM treten sowohl bei Schlafstörungen wie Narkolepsie als auch im Zuge eines REM-Rebounds auf. Auch gibt es polyphasische Schlafmuster, die gezielt SOREM auslösen, in der Annahme, dass so der Schlaf und die damit verbundene Regeneration effektiver werden.

Ungewollter REM-Rebound

Ob bewusst wahrgenommen oder nicht, vermutlich jeder hat irgendwann in seinem Leben schon einmal einen REM-Rebound erlebt. Achten Sie das nächste Mal darauf, wenn Sie beispielsweise nur sehr wenig Schlaf oder gar keinen Schlaf bekommen haben. Mit großer Wahrscheinlichkeit fühlt sich der Schlaf in der darauffolgenden Nacht intensiver an, womöglich erinnern Sie sich sogar an viele Träume. Weil auch Alkohol die REM-Schlafphasen je nach Menge und Schlafdauer ganz oder teilweise unterdrückt, folgt meist auch darauf, in der ersten abstinenten Nacht, ein REM-Rebound.

Foto: Im Vordergrund zwei unscharfe Weingläser; im Hintergrund sitzt eine Person im Bett, die sich die Hände vor das Gesicht hält.

Besonders stark ausgeprägt ist der REM-Rebound bei Alkoholikern, die abstinent werden. Im Zuge einer Studie wurde bei einigen alkoholabhängigen Menschen im Entzug ein vorübergehender REM-Schlaf-Anteil von 100 % pro Nacht beobachtet. Ähnlich wie Alkohol unterdrücken auch einige Medikamente die REM-Schlafphasen, zum Beispiel bestimmte Antidepressiva und Antihistaminika.

Gut zu wissen: Alkoholkonsum wirkt sich immer auf den REM-Schlaf aus. Selbst geringe Mengen unterdrücken die REM-Schlafphasen zwar nicht ganz, reduzieren diese aber nachweislich.

REM-Rebound als Folge einer Schlafstörung

Weil so ziemlich alles, was den Schlaf nachhaltig stört, auch einen REM-Rebound auslösen kann, kommen als Ursache eine Vielzahl von Schlafstörungen in Frage. Vor allem wenn der Schlaf ganz oder größtenteils ausbleibt oder fortlaufend gestört wird, sind REM-Rebounds unausweichlich. Schwer schlafgestörte Menschen kommen oft trotz REM-Rebound nicht auf ihre benötigte Menge an REM-Schlafphasen. Kann die Schlafstörung erfolgreich therapiert werden, erleben sie ähnlich starke REM-Rebounds wie trockene Alkoholiker. So zum Beispiel Menschen, die unter Schlafapnoe litten und nach einer Operation oder dem Einsatz eines CPAP-Gerätes wieder normal durchschlafen können.

Foto: Eine schlafende Frau mit einem CPAP-Gerät mit dem REM-Rebounds bei Menschen mit Schlafapnoe vermieden werden kann.

Ist ein REM-Rebound gefährlich?

An sich ist ein REM-Rebound nicht gefährlich, sondern ein körpereigener Kompensationsmechanismus für die zuvor ausgebliebenen REM-Schlafphasen. Solange es also kein Dauerzustand ist, gibt es keinen Grund zur Sorge. Ob und in welchem Umfang REM-Rebounds und der damit verbundene Mangel an REM-Schlaf auftreten, lässt sich verlässlich nur mit Messgeräten herausfinden. Schlaftracker für den Privatgebrauch können erste Hinweise liefern, verlässliche Ergebnisse bekommt man aber erst im Schlaflabor. Auf Ursachenforschung sollte man sich also am besten mit ärztlicher Unterstützung begeben. Wer sich als gesunder Mensch selbst optimale Voraussetzungen für eine Nacht mit möglichst viel REM-Schlaf schaffen will, sollte auf Alkohol verzichten, auf ausreichend Bewegung achten und eine Matratze verwenden, die eine ergonomische Schlafposition ermöglicht. Die BODYGUARD® Anti-Kartell-Matratze ist eine der wenigen Matratzen, auf der unterschiedliche Körperformen in den gängigen Schlafpositionen gut liegen.

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